Wir nutzen Cookies, um deine Nutzererfahrung zu verbessern, dir persönlich auf dich zugeschnittene Inhalte liefern zu können und die Nutzung unserer App zu analysieren. Wenn du auf "alle akzeptieren" klickst, stimmst du dem zu und bist damit einverstanden, dass wir diese informationen mit Dritten austauschen und dass deine Daten in den USA verarbeitet werden könnten. Für weitere Informationen, lies bitte unsere .
Du kannst deine Einstellungen jederzeit anpassen. Wenn du ablehnst, werden wir nur die notwendigen Cookies verwenden und du kannt leider keine persönlich auf dich zugeschnittenen Inhalte bekommen. Um abzulehnen, .
Das Dengue-Fieber breitet sich aktuell in manchen Gegenden der Welt leider rasant aus. Die Hintergründe und was ihr auf Reisen tun könnt, erfahrt ihr hier.
In Brasilien haben aktuell sechs Bundesstaaten und der Hauptstadtdistrikt den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Im ganzen Land gab es in diesem Jahr bisher fünfmal so viele Dengue-Fälle wie im Vorjahreszeitraum. Als Auslöser werden die heftigen Regenfälle und die hohen Temperaturen der vergangenen Monate vermutet. Auch in Peru wurde im Großteil des Landes der Notstand erklärt und in Argentinien steigen die Fallzahlen ebenfalls.
Weitere Regionen, in denen Dengue Thema ist, sind Asien (hier vor allem Südostasien; in Thailand gab es zuletzt eine Verdopplung der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) sowie der westliche Pazifische Raum.
Doch auch in Europa tritt das Dengue-Fieber bereits auf - so hatte es z.B. im letzten Jahr Fälle am Gardasee gegeben, ebenso in Spanien und Frankreich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass die Aedes-Mücke und somit das Virus mittlerweile in mehr als 100 Ländern endemisch ist.
Jährlich infizieren sich etwa 400 Millionen Menschen mit dem Erreger des Dengue Fiebers. Übertragen wird der Tropenvirus in der Regel durch die tagaktive Mücke der Aedes-Gattung (Ägyptische Tigermücke, Denguemücke, Asiatische Tigermücke). Diese Art kann übrigens nicht nur das Dengue-Fieber übertragen, sondern auch das Zika-Virus oder das Chikungunya-Virus und ist bereits in Deutschland zum Teil heimisch.
Für die Ausbreitung der Aedes-Mücke gibt es mehrere Ursachen. Zum einen begünstigt die Klima-Erwärmung das vermehrte Auftreten und es wird befürchtet, dass sich die Mücke vermehrt in Europa ausbreiten könnte. Die zum Teil rasant ansteigenden Infektionszahlen, vor allem in Latein- und Südamerika, sind oft auf besonders regenreiches Wetter zurückzuführen.
Ihr plant eine Reise in ein Dengue-Fieber-Gebiet? Auf der DengueMap könnt ihr mehr über die Ausbrüche erfahren.
Bild: Risikokarte des australischen Gesundheitsministeriums
Wer mit dem Dengue-Fieber infiziert wird, bei dem treten nach einer Inkubations von 3 bis 14 Tagen Fieberausbrüche auf. Je nach Verlauf der Krankheit kann das Fieber in Wellen oder Schüben auftreten. Auch fleckiger Hautauschlag, Übelkeit und Erbrechen, geschwollene Drüsen sowie Augen- und Muskelschmerzen können Symptome sein.
Um Dengue-Fieber zu diagnostizieren, muss in den erstten vier bis fünf Tagen, an denen man Symptome sprt, ein PCR-Test durchgeführt werden.
Die Tropenkrankheit kann insbesondere bei einer erneuten (zweiten) Infektionen schwere Verläufe haben. Diese gehen mit folgenden Warnzeichen nach 3 bis 7 Krankheitstagen daher:
Temperaturabfall unter 38°C
starke Bauchschmerzen
anhaltendes Erbrechen
schnelles Atmen
Zahnfleisch- oder Nasenbluten
Müdigkeit
Erbrechen von Blut
Durst
Wichtig ist allerdings zu sagen, dass die meisten Infektionen (ca. 75%) asymptomatisch verlaufen oder nur milde Symptome hervorrufen.
Wer in ein Gebiet reist, in dem die Aedes-Mücke aktiv ist, sollte sich vorab umfassend zum Schutz Gedanken machen. Mückenmittel mit den Inhaltsstoffen DEED, Picaridin oder IR3535 können ebenso wirksam sein wie lange und stichfeste sowie imprägnierte (Wirkstoff Permethrin) Kleidung. Zudem kann es ratsam sein, unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch Wasseransammlungen, zum Beispiel in Blumentöpfen, sollten vermieden werden, um die Larvenbildung einzuschränken.
Wer sich mit dem Dengue-Fieber infiziert hat, kann auf Acetaminophen (Paracetamol) zurückgreifen. Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen und Aspirin sollten nicht eingenommen werden, da sie das Blutungsrisiko erhöhen können. Trotzdem solltet ihr natürlich einen Arzt konsultieren. Unsere Infos sind ohne Gewähr und nur als erste Orientierung zu verstehen.
Mittlerweile ist es außerdem möglich, sich gegen Dengue-Fieber impfen zu lassen. Im Februar 2023 wurde Qdenga® der Firma Takeda in Deutschland zugelassen. Dabei handelt es sich um einen Lebendimpfstoff, der in zwei Impfdosen im Abstand von etwa drei Monaten verabreicht wird. Der Hersteller sagt, dass dieser Impfstoff laut Studien auch für Menschen geeignet sei, die vorher noch keine Dengue-Infektion durchgemacht hatten (im Unterschied zum zuvor verfügbaren Impfstoff). Die Ständige Impfkomission (Stiko) meint jedoch, dass dies aus den Studien noch nicht eindeutig hervorgeht und empfiehlt diese Impfung daher nicht für jeden, sondern bisher nur für Reisende, die bereits eine erste Dengue-Infektion hatten:
Die STIKO empfiehlt die Impfung für Personen ≥ 4 Jahren, die in der Vergangenheit bereits eine labordiagnostisch gesicherte Dengue-Virusinfektion durchgemacht haben:
(1) als Reiseimpfung vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Expositionsrisiko (z. B. längerer Aufenthalt, aktuelles Ausbruchsgeschehen).
(2) als beruflich indizierte Impfung bei gezielten Tätigkeiten mit Dengue-Viren (z. B. in Forschungseinrichtungen und Laboratorien) außerhalb von Endemiegebieten.
Die Datenlage für Personen, die in der Vergangenheit keine Dengue-Virusinfektion durchgemacht haben ("Dengue-Naive"), ist gegenwärtig sehr limitiert. Daher gibt die STIKO derzeit keine allgemeine Impfempfehlung für Dengue-naive Personen.
Dennoch gibt es viele Arztpraxen, die auch impfen, wenn vorher keine Infektion vorlag.
Quellen: RKI, tropeninstitut.de, WHO, Plan